Gewalt gegen Frauen
Meran: Ihr Stalker macht ein normales Leben unmöglich
Ein 45-jähriger Meraner soll seine Ex-Partnerin über Jahre verfolgt, belästigt und bedroht haben: Er wollte das Ende ihrer Beziehung nicht akzeptieren. Alltägliches, wie der Kontakt zu anderen oder sich frei zu bewegen, wurde für die Frau zunehmend ein Ding der Unmöglichkeit.
Verzettelt die Politik jetzt Chance für neues Frauenhaus?
Während die Anzeigen wegen häuslicher Gewalt in die Höhe schnellen und immer mehr Frauen eine Zuflucht aus der häuslichen Hölle brauchen, verzettelt sich die Politik zwischen Lokalaugenscheinen, gesetzlichen Hindernissen und mangelnder Kommunikation: Ein privater Immobilienbesitzer hatte dem Land bereits im Mai – quasi auf dem Silbertablett – ein Haus in Bozen mit 20 Wohnungen angeboten – zu einem mehr als fairen Preis. Nun hat er eine Absage bekommen, die aber keine sein soll.
Bozen: Mann nach brutalem Angriff auf Partnerin verhaftet
In der Nacht auf Sonntag haben die Beamten der „Flying Squad“ des Polizeipräsidiums Bozen einen 32-Jähriger aus Bozen verhaftet. Der Mann hatte seine Partnerin brutal zusammengeschlagen und war bei Eintreffen der Einsatzkräfte auch auf sie losgegangen. Er wurde verhaftet wegen Misshandlung, Körperverletzung, Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie wegen Beschädigung eines Polizeifahrzeugs festgenommen.
Neue EU-Richtlinie: „Ohne Tatbestand der Vergewaltigung“
Die SVP-Kammerabgeordnete und SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard begrüßt die neue, lang verhandelte und am Dienstagabend vereinbarte EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Enttäuschend und nicht nachvollziehbar sei aber, so Gebhard, dass es nicht gelungen ist, auch den Tatbestand der Vergewaltigung einheitlich zu regeln.
Meran: Aufmerksame Nachbarn retten Frau vor prügelndem Mann
Den aufmerksamen wie hellhörigen Nachbarn und dem schnellen Eingreifen der Staatspolizei ist wohl zu verdanken, dass am Mittwochabend ein Konflikt zwischen einem Paar nicht in einer Tragödie endete. Ein 31-jähriger Meraner war mit den Fäusten auf seine 21-jährige Freundin – ebenfalls aus Meran – losgegangen und hat sie krankenhausreif geschlagen. Von Luise Malfertheiner
Trauer um Vanessa Ballan – Mordopfer war schwanger
Trauer und Bestürzung nach der schrecklichen Bluttat in der Provinz Treviso sind groß: Die 27-jährige Vanessa Ballan, Mutter eines vierjährigen Kindes und im dritten Monat schwanger, wurde erstochen. Der mutmaßliche Täter wurde am späten Dienstagabend festgenommen.
Ansturm auf Notfallnummer: „Auch in Südtirol mehr Fälle“
Nach dem Mord an Giulia Cecchettin haben sich die Anrufe bei der Notfallnummer für Opfer von Frauengewalt 1522 italienweit verdoppelt. Auch beim Frauenhausdienst in Brixen und bei der Südtiroler Kontaktstelle gegen Gewalt „Gea“ gibt es immer mehr Anrufe. Ob das mit dem Femizid von Giulia Cecchettin zusammenhängt?
„Wir leben in einer Kultur des Schweigens und das müssen wir durchbrechen“
„Viel wird von Frauen geduldet und erduldet“, sagt Julia Ganterer. Im Rahmen eines Forschungsprojektes hat sich die Südtiroler Wissenschaftlerin mit Gewalt gegen Frauen beschäftigt und 8 Betroffene interviewt. Nun ist daraus ein Buch entstanden, das ihnen eine Stimme gibt und zeigt, wie sie es geschafft haben, sich aus der Gewaltsituation zu befreien.
Bis er sie schließlich am Hals packt und würgt...
Er findet sein Handy nicht. Irgendwo muss er es verlegt haben. „Carina, wo ist mein Handy hin?“ Doch die junge Frau weiß es nicht. „Vielleicht hast du es bei Freunden gelassen, wenn es nicht im Haus ist?“ Daraufhin gehen ihm die Nerven durch und er schlägt zu. Ins Gesicht, auf den Körper, egal. Bis er sie schließlich am Hals packt und würgt.
Ugandas Frauen wollen Gewaltspirale verlassen
Stockend erzählt die 17-jährige Uganderin Fikira Zakia, was ihr Ende Juni 2022 widerfahren ist: „Ich war an dem Abend auf der After Party einer traditionellen Hochzeit im Dorf. 3 Burschen haben mir das Handy aus der Hand geschlagen und weggenommen. Sie meinten, wenn ich mein Mobiltelefon wiederhaben will, muss ich mit ihnen in den Wald kommen.“ Fikira tat, wie ihr geheißen. Im Wald fielen die 3 über sie her, schildert das Opfer einer Gruppenvergewaltigung.
Schreckmomente an der Talfer: Junge Frau bedroht
Schreckensmomente gestern Nachmittag in Bozen: Eine junge Frau ist an der Promenade nahe der Drususbrücke von einem jungen Mann verbal attackiert und bedroht worden: Sie hatte Kopfhörer getragen und den Mann nicht gleich bemerkt, berichtet sie dem „Alto Adige“.
Gleichberechtigung: Auf was man(n) setzen muss
„Wir leben immer noch in einem patriarchalen System, das auch für Männer ungesund ist“, sagt Michael Bockhorni, Präsident der Organisation „väter.aktiv“, die heuer ihr 10-jähriges Bestehen feiert. Auch Gewalt gegen Frauen ist tief in diesem System verwurzelt. Welche Schritte wichtig wären, um Rollenbilder zu verändern, und warum das viel Zeit braucht.
Filmfestival Venedig: Roter Teppich für die Opfer von Femiziden
Das italienische Parlament hat unlängst eine parteienübergreifende Kommission zur Bekämpfung von Femiziden eingesetzt, in der auch die Südtiroler Kammerabgeordnete Renate Gebhard vertreten ist. Anlässlich der 80. Internationalen Filmfestspiele treffen sich die Kommissionsmitglieder an diesem Wochenende in Venedig zu einer Tagung und zum gegenseitigen Austausch, „was die Bedeutung dieses Themas für unsere Gesellschaft unterstreichen soll“, betont Gebhard.
Meran: Vergewaltiger ausgeforscht und angezeigt – „Fassungslos“
Gewalt an Frauen scheint in Südtirol mittlerweile an der Tagesordnung zu sein: Erst vergangene Woche wurde die 21-jährige Celine Frei Matzhol zu Grabe getragen. Ihr mutmaßlicher Mörder ist der Ex-Freund. In der Nacht auf Samstag wurde eine 20-jährige Frau in der Toilette eines Meraner Lokals vergewaltigt. Der Täter – es soll sich um einen rund 30-jährigen Ausländer handeln – wurde gefasst und angezeigt.
Sagen Sie uns Ihre Meinung: Was tun gegen Femizide?
Italienweit stirbt jeden zweiten Tag eine Frau durch die Hand eines Mannes. 3 Frauen sind allein innerhalb von 15 Tagen in Trentino-Südtirol von Männern umgebracht worden. Warum werden Frauen in diesem Land augenscheinlich nicht besser geschützt? Wie können Morde an ihnen verhindert werden? Sagen Sie uns Ihre Meinung!
Sexualisierte Gewalt gegen Frauen aufzeigen, aufarbeiten, vorbeugen
Sexualisierte Gewalt gegen Frauen aufzeigen, aufarbeiten, vorbeugen: Das sind die Ziele der feministisch-partizipativen Aktionsforschung „TRACES – TRAnsgenerational ConsEquences of Sexual violence“ zu den Langzeitfolgen sexualisierter Gewalt gegen Frauen in Südtirol. Im Rahmen der 3-jährigen Forschung sollen die Langzeitfolgen von Traumata aus sexualisierter Gewalt und ihre transgenerationale Weitergabe in Südtirol untersucht werden, beginnend im Vinschgau.
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